Mittwoch, 20. September 2006

Gartenkräuter mit Pfiff: Grüne gegen BZÖ

MA4822:05 Guten Abend, guten Abend, seine Magnifizenz Westi gegen Ihro Gelehrtheit Van der Bellen, heute geht es bei uns philosophisch zu, wir starten pünktlich um 22:30.

22:25 Das Klügste, was ich seit einiger Zeit über die TV-Duelle gelesen habe ist der Kommentar von Peter Filzmaier im Standard. TV-Duelle entscheiden gar nichts, alles nur Hype.

22:28 Und genau das, das Schrille, Aufgeladene, Hochenergetische an der Sache erfüllt den Josef Ka heute mit großem Optimismus für die Zukunft der Demokratie. Wo so viel Leidenschaft und Unterhaltungswert drinsteckt, muss ja was Wichtiges irgendwie mitgemeint sein. Außerdem werde ich mir jetzt bald eine Rebekka Bakken-CD kaufen müssen, wenn der Spot noch oft im ORF vor jedem Duell gespielt wird.

22:31 Nicht über Anliegen nicht-anwesender Dritter, also BAWAG.

22:38 Die Politik schrumpft zum YouTube-Angebot, und VdB zitiert zurecht das Mainoni-Interview in der Zeit, auch an den ungarischen Premierminister darf man hier denken. Josef Ka als Politikkommentator passt da auch gut, der zu Zwecken der Selbstunterhaltung einem Computerspiel entsprungen ist. Westenthaler verweist Tschetschenen-Banden des Landes.

22:40 Westenthaler: "Die FPÖ tut a bisserl hetzen, wir setzen's um!" Auch nicht schlecht, oder?

22:49 Wir haben Hochkonjunktur mit 3% Wirtschaftswachstum, und der Grüne(!) Spitzenkandidat meint, dass wirtschaftliche Immigration derzeit nicht angebracht ist.

22:57 Wie Professor Westenthaler ausführt, ist das österreichische Bildungssystem hervorragend. Das einzige Problem darin sind die Grün-wählenden LehrerInnen.

23:04 "Wir sollen uns an den Weltmeistern orientieren" (VdB) Ich bin ja mehr für nüchternes Arbeiten.

23:07 Thurnher: "Herr VdB, Sie als Wirtschaftsprofessor.."
VdB: "Ich sitze hier nicht als Wirtschaftsprofessor"
Thurnher: "Nein ich weiß, aber Sie haben diese Kompetenz trotzdem!"

23:18 VdB: Die Grünen haben niemanden zu versorgen; arg viele fallen ihm nicht ein, die eine Funktion in einem staatsnahen Betriebe bekommen sollten. Bleibt abzuwarten. Fairness-Punkt an Thurnher für eine Frage, die VdB weh tun muss.

23:23 Es wird also, so vermuten wir, in Zukunft eine noch stärkere Trennung geben zwischen der öffentlichen Wahrnehmung von Politik, die immer perfekter als Spektakel zu inszenieren sein wird, und andererseits, unsichtbar, der politischen Arbeit in professionell besetzten politischen Körperschaften und Verwaltungseinheiten.

22:28 Thurnher kann sich heute von Mainoni nicht lösen, sie zitiert sein Interview drei Minuten vor Ende zum dritten Mal; wird sie heute Abend noch den ORF besetzten und die Sendetätigkeit stoppen? ;-)

22:34 Aber zurück zu unserer kleinen Gartenkräuterphilosophie: Als virtuelle Internetpolitiksubjekte haben wir nun vor, den Entertainment-Teil der Politik in den nächsten Jahren endgültig an uns zu reißen, immer knapp an der Grenze zur Irrationalität. Wir nennen das dann Politik 2.0?

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